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Chronik


Hinweis
Die ausführliche Chronik in Buchform mit Namen, Bildern und Geschichten finden Sie beim Durchstöbern unserer Festschrift, die bei allen Vorstandsmitgiedern oder unter exemplar@adler-schuetzenverein.de zu erwerben ist.
Lassen Sie sich überraschen!

Die Gründungszeit (1912 bis 1933)

Am 20. Mai 1912 wurde der Schützenverein Adler Schüttorf im Lokal Arnold Wensing, Ohner Straße, aus der Taufe gehoben. Über 50 Personen traten schon an diesem Tage ein. Gerhard de Weerd, Großvater des heute noch aktiven Schützenbruders Gerd-Heinz de Weerd, bestens bekannt als „Fütken“, wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er rief alle Schützenbrüder dazu auf, immer treu zusammenzustehen. Der Verein sehe es als seine Pflicht an, alle Veranstaltungen in einem gutbürgerlichen Rahmen durchzuführen, damit jedem die Teilnahme möglich sei.

Schon knapp drei Monate nach der Gründung, am 11. August 1912, wurde das erste Schützenfest bei der Gaststätte H. Langenkamp (danach J. Puring) an der Bentheimer Straße gefeiert. Bereits am Abend zuvor fand die Beitragserhebung und die Kartenausgabe für die Mitglieder bei A. Wensing statt. Ein Frühschoppenkonzert der Kriegervereinskapelle Schüttorf vor dem Hause des Schützenbruders H. Lohrberg an der Ohner Straße eröffnete dann den Festtag. Am Nachmittag wurde unter dem Kommando von W. Lohrberg vom Lokal G. Sundag zum Festplatz marschiert. Dort wurde neben der »Volksbelustigung« wieder ein Konzert der Kriegervereinskapelle geboten. Ein Königsschießen fand noch nicht statt. Bei diesem ersten Fest wurde ein sogenannter Vizekönig ausgelost. Das Los wurde von J. Elskamp gezogen, der sich Fräulein Grüter zur Königin erwählte. Um 19 Uhr erfolgte dann der Rückmarsch, der mit dem Abtreten bei Fr. W. Nuß beendet war. Mit einem Ball im Festlokal Langenkamp endete das erste Schützenfest unseres Vereins.

Schon bald danach folgte das erste Winterfest. Es wurde am 25. Januar 1913 im Rahmen einer Kaisergeburtstagsfeier mit Theateraufführungen und Tanz begangen. Die Leistungen der Schützenbrüder Kamphuis, te Boom, Keutz und Lohrberg als Laienspieler fanden einen so großen Zuspruch, dass sie noch oft ihr Können unter Beweis stellen mussten.

Der Kaufmann Hermann Sundag wurde in der Generalversammlung vom 15. Februar 1913 zum ersten Vorsitzenden und der Kaufmann Fr. W. Nuß zum Oberst gewählt. Zur Feier des 25-jährigen Kaiserjubiläums am 16. Juni 1913 hatte die Stadt Schüttorf alle örtlichen Vereine eingeladen. Eine Vereinsfahne gab es noch nicht. Die Adlerschützen beschlossen also in ihrer Generalversammlung, an dieser Feier mit Fahne teilzunehmen, zumal der Verein schon über 100 Mitglieder zählte. Eine Spendenliste wurde angefertigt, um bei Freunden und Gönnern des Vereins eine Sammlung für die Anschaffung dieser Fahne durchzuführen. Die Sammlung war erfolgreich, und so konnte man nach Prüfung mehrerer Angebote einer Fahnenfabrik aus Hildesheim den Auftrag zur Anfertigung einer Vereinsfahne erteilen.

Am Sonntag, dem 25. Mai 1913, wurde das zweite Schützenfest als Stiftungsfest beim »Waldschlösschen« gefeiert. Nach dem »Promenadenkonzert« am Vormittag fand am Nachmittag unter Beteiligung der geladenen Schützenvereine Suddendorf und Ohne der Festzug statt, bei dem die noch verhüllte neue Fahne mitgeführt wurde. Nachdem Fr. W. Nuß allen gedankt hatte, die die Anschaffung der Fahne ermöglichten und Fräulein Johanne Boerschepers ein Gedicht vorgetragen hatte, nahm der Buchdruckereibesitzer Neumann-Hofer die Fahnenweihe vor und übergab sie in die Obhut des Vereins. Aus verschiedenen Gründen wurde in diesem Jahr immer noch von einem Königsschießen abgesehen (Bentheimer Zeitung vom 28. Mai 1913).

Das letzte Schützenfest vor dem Ersten Weltkrieg fand am 20. und 21. Juni 1914 statt. Beim nun ersten Königsschießen des Schützenvereins war Fr. Hölter erfolgreich, der sich Frau Karl Wanning zur Königin erkor. Der erste Königsthron setzte sich weiterhin aus den Ehrendamen Fräulein H. Leerkamp und Fräulein B. Grüter sowie den Adjutanten Carl Sundag und Johann Lohrberg zusammen.

Während des Krieges und auch im Jahr danach fanden zwar keine Feste statt, Versammlungen und Zusammenkünfte wurden jedoch weiterhin, wie aus nachfolgender Anzeige ersichtlich ist, durchgeführt.

In der ersten Versammlung nach dem Weltkrieg wurde mitgeteilt, dass während der Kriegswirren neun Schützenbrüder gefallen waren, drei weitere befanden sich noch immer in Gefangenschaft.

In einer Versammlung am 23. Juni 1920 wurde das erste Schützenfest seit 1914 vorbereitet. Die Musik wurde wiederum der Kriegervereinskapelle Schüttorf übertragen, die Kuchenbude wurde an Herrn S. Süßkind verpachtet. Das Offizierskorps wurde folgendermaßen besetzt: Oberst H. Vorbrook, Adjutanten G. Kröner, B. Nordholt und Offiziere A. Keutz, J. Kröner, J. Mölder und G. Joosting. Beim Schützenfest, das am 11. Juli 1920 am »Waldschlösschen« stattfand und abends mit einem Ball im „Lindemannschen Saale“ endete, errang der Schütze Johann Lohrberg die Königswürde. Zur Königin wählte er sich Frl. Grada Leerkamp.

1921 wurde Ernst Albach Schützenkönig. Er muss wohl ein meisterhafter Schütze gewesen sein, denn sein Königsschild aus dem Jahre 1922 ziert den Begriff „Meisterschütze Ernst Albach“. Zur Königin erkor er sich Johanne Nordholt.

Die Schützenfeste bis zum Jahre 1925 wurden in der gleichen Art und Weise durchgeführt. Allerdings fehlen uns Dokumente und Aufzeichnungen hierüber, die aufgrund des Rathausbrandes 1945 für immer verloren gingen. Überliefert sind aber in diesem Zusammenhang noch die Eintrittspreise während des Sommerfestes 1923:

Festplatzkarte 500 Mark
Tanzkarten für Damen 1000 Mark
Tanzkarten für Herren 2000 Mark.

Die Zeche des Königs belief sich auf 70000 Mark.

Von 1926 bis 1932 wurden aufgrund der starken inflationären Entwicklung keine Feste gefeiert. Das Vereinsleben kam jedoch auch in diesen Zeiten nicht zum Erliegen; im Gegenteil: Einige musikbegeisterte Schützen gründeten im Jahre 1931 den Spielmannszug Adler. Nachdem man bei zahlreichen Übungsabenden die ersten Märsche einstudiert hatte und dann auch Proben seines Könnens in der Öffentlichkeit abgelegt hatte, war mit der sogenannten Gleichschaltung 1933 das nur zweijährige Wirken unseres Spielmannszuges abrupt vorbei.

Beim 20-jährigen Jubelfest am 29. und 30. Juli 1933 wurde der von Sportschützen unseres Vereins erbaute Kleinkaliber-Schießstand bei der Gastwirtschaft Mansbrügge (heute: Landgasthof Rielmann) eingeweiht. Der Königsball des verspäteten Jubelfestes, bei dem Karl Metzger Schützenkönig und Fräulein Teismann Schützenkönigin wurde, wurde zünftig im Steggewentze´schen Festzelt gefeiert.

Die Kriegszeit (1933 bis 1950)

Aufgrund der im März und April 1933 von den Nationalsozialisten erlassenen »Gleichschaltungsgesetze« wurden sowohl der Adlerschützenverein als auch der mittlerweile 1930 gegründete Bürgerschützenverein zum Übertritt in die Schützengilde Schüttorf gezwungen. Dem am 18. Dezember 1933 gefassten Beschluss folgte auf dem Marktplatz die »Übergabe« der Vereinsfahne, der Königskette und sämtlicher Protokoll- und Kassenbücher an die Stadt Schüttorf.

Mehr als zwei jahrzehntelange Arbeit und aller Idealismus schienen vergebens gewesen zu sein. Nach mündlicher Überlieferung fasste sich jedoch Meisterschütze Ernst Albach ein Herz und riss bei den Übergabefeierlichkeiten sein Königsschild von 1922 von der Königskette ab, das heute das älteste Königsschild an der Königskette ist.

Durch die folgenden Kriegseinwirkungen, dem Bombenangriff vom 10. April 1945 und dem dadurch entstandenen Rathausbrand, fielen alle im Rathaus beschlagnahmten Vereinsunterlagen, die Königskette und die Vereinsfahne unwiederbringlich dem Feuer zum Opfer. Daher können wir zur Darstellung dieser Jahre nur auf Zeitungsberichte sowie auf mündliche Überlieferungen zurückgreifen.

Die Wiedergründungszeit (1950)

Als sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auch das gesellschaftliche Leben wieder zu normalisieren begann, fassten ehemalige Mitglieder und auch bereits jüngere Interessenten den Entschluss, den Schützenverein »Adler« wieder ins Leben zu rufen.

Mit der Wiedergründung wartete man, bis Karl Metzger, letzter Schützenkönig vor dem Kriege, aus russischer Gefangenschaft zurückkehrte.

Als er am 1. Mai 1950 wieder in Schüttorf war, ging man sofort an die Verwirklichung des Planes. Die Gründungsversammlung fand bereits am 29. Juli 1950 im Lokal Gerhard Sundag (später: Hotel Löhr) statt.

Folgende Schützenbrüder bildeten den ersten Vorstand: Alterspräsident Heinrich Vorbrook; 1. Vorsitzender Karl Metzger; 2. Vorsitzender Gerhard Tüchter; 1. Schriftführer Emil Löhr; 2. Schriftführer Johann Worpenberg; Beisitzer wurden Johann Sluiter und Bernhard Bavink, Kassierer Johann Mahn.

Jetzt konnte endlich wieder ein reges Vereinsleben beginnen, die Schüttorfer sehnten sich nach den Kriegwirren danach und so wurde mit Hochdruck an ein Vereinsfest gearbeitet.
Am 14. Oktober 1950 feierte man das erste Fest nach dem Kriege im Saale Lenzing.

Die Aufbauzeit bis zum goldenen Jubiläum (1951 bis 1962)

In der Generalversammlung vom 13. Januar 1951 wurde der Bauunternehmer Josef Wessels zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Er betonte in seiner Ansprache, dass der Schützenverein Adler »eine Stätte echten Schützengeistes für Arbeiter, Mittelstand und Vertriebene« sein solle. Unter seiner dynamischen Führung begann jetzt ein stetiger Aufschwung.
Das Offizierskorps bildeten: Oberst Johann Bergjan, Kommandeur Bruno Möhl, Fahnenträger W. Leerkamp, Offiziere Johann Grüner und Gottfried Menzel.

Die Vorstandsmitglieder Gerhard Tüchter und Emil Löhr stifteten eine neue Königskette, Vorsitzender Josef Wessels das Ehrenschild. Da die Mittel für die Anschaffung einer neuen Fahne noch nicht vorhanden waren, fertigte eine treue Anhängerin des Vereins eine Vereinsfahne in Handarbeit an. Sie sollte bis zum 50-jährigen Bestehen im Jahre 1962 das Symbol des Vereins bleiben.

Das erste Schützenfest nach der Wiedergründung feierte man am 23. und 24. Juni 1951 im Festzelt Steggewentze auf der Wiese des Vereinswirtes Gerhard Sundag am Dollenweg. Die Königswürde errang Heinrich Kühlmann, der sich Christine Tüchter zur Königin wählte.

Heute erinnern sich Heinrich Kühlmann und auch seine Frau Fenna noch sehr genau an das erste Schützenfest nach dem Kriege. Es sei ein nasses Wetter gewesen, den Weg zum Festzelt auf einer Weide habe man mit Brettern auslegen müssen, um nicht in den Matsch einzusinken. Aber das Festzelt sei übervoll gewesen. Jeder habe sich aufs Fest und auf den Tanz mit der Stadtkapelle gefreut: „Wi wassen bliede, datt wie datt wear an´n Toch bekammen“ sagte Fenna Kühlmann. Und Heinrich Kühlmann erklärte, dass er sich mit Josef Wessels und Gerhard Tüchter abgesprochen hatte, König werden zu wollen. „Es wurde auf Scheiben geschossen. Ich schoss lieber Freihand und hatte ne 12. Jetzt mussten wir stechen. 15 oder 16 Schützen traten an. Ich schoss ne 11 und war Bester und Schützenkönig.“ Fenna ergänzte, dass sich Heinrich einen Frack geliehen habe und sie selber habe ein schönes kurzes Kleid ihrer Schwägerin Gesine. „Und unseren Bernd, der gerade 1 Jahr alt war, den brachten wir zur Oma, und dann hefft wi´t susen loaten!“

In diesem Jahr erfolgte die Gründung des Grafschafter Schützenbundes (GSB), dem unser Verein sofort beitrat. In der Folge wurden Uniformjacken und Degen für die Offiziere sowie Gewehre für die mittlerweile gegründete Schießgruppe angeschafft.

Seit 1953 fanden dann auch wieder die traditionellen Kinderschützenfeste mit „Belustigungen“ und dem Kinderkönigsschießen statt. Die Feste für die Kinder wurden von einigen Schützinnen und Schützen in liebevoller Art und Weise organisiert.

Mit dem Tode unseres Vorsitzenden Josef Wessels im Sommer 1953 traf die Adlerschützen dann ein harter Schlag. Mit der Familie trauerte man um diesen aufrechten Menschen. Auf der Jahreshauptversammlung vom 16. Januar 1954 wurde der Tischlermeister Hermann Schlichtenhorst, Pagenstraße, an die Spitze des Vereins berufen.

Durch seine ruhige und sachliche Art gewann er für den Verein viele Mitglieder und Freunde. Eine der wesentlichsten Maßnahmen in seiner Amtszeit war die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister beim ehemaligen Amtsgericht in Bentheim.

Im Jahre 1955 musste dann ein neues Vereinslokal bestimmt werden. In der Versammlung vom 7. Mai 1955 in der Gastwirtschaft Veldmann, Steinstraße, wurde einstimmig das Lokal des Mitglieds Willi Nuß zum neuen Vereinslokal gewählt. Nach Gesprächen mit dem Bauern Hummert wurde dessen Wiese an der Hinterstraße als neuer Festplatz festgelegt. In den folgenden Jahren verlief das Vereinsleben bei einer kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung in ruhigen Bahnen.

1957 erfolgte dann wiederum ein Festplatzwechsel. Die Schützenfeste wurden fortan auf der Wiese des Schützenbruders Tüchter an der Ecke Wiesenstraße/Alte Hofstraße gefeiert.

1959 wurde eine Kinderkönigskette gestiftet. Als erster Kinderkönig konnte 1959 Berni Hölscher, der sich zur Kinderkönigin Anita Groß erkor, sein Königsschild anbringen.

In der Jahreshauptversammlung vom 6. Februar 1960 im Vereinslokal Nuß trat dann Hermann Schlichtenhorst aus Altersgründen von seinem Amt als 1. Vorsitzender zurück. Zum Nachfolger wählten die Schützen Johann Worpenberg. Der neue Vorsitzende machte der Versammlung den Vorschlag, seinen Vorgänger zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Dieser Empfehlung folgten die anwesenden Mitglieder einhellig. Für den verstorbenen Alterspräsidenten Gerrit Jan ter Horst wurde auf Vorschlag dessen Bruder Heinrich ter Horst (»Ohm Heinemann«) gewählt. In diesen Jahren war der Inhaber des Waldschlösschens, Paul Zapke, bei den Schützenfesten unser Festwirt.

Goldenes Jubiläum (1962)

Das goldene Vereinsjubiläum feierte man vom 9. bis 11. Juni 1962 in den Anlagen des Waldschlösschens. An der Spitze des Festausschusses stand Fritz Volkering, in diesen Jahren der Motor des Vereinslebens. Zu Beginn der Feierlichkeiten enthüllte der Ehrenvorsitzende Hermann Schlichtenhorst eine dem Gedenken aller gefallenen, vermissten und verstorbenen Schützenbrüder gewidmete Ehrentafel, die von Hans Sundag und Hans Schlichtenhorst gefertigt worden war.

Beim Festkommers am Samstagabend wurde den noch lebenden drei Mitbegründern, Jan Kröner sen., Heinrich ter Horst und Anton Keutz, die Ehrenmedaille des Vereins angeheftet.

Höhepunkt der Feierlichkeiten war am Sonntag, dem 10. Juni 1962, die Fahnenweihe auf dem Marktplatz unserer Stadt. Mit den Worten »Treue um Treue« nahm Bürgermeister Johann Wenning die Enthüllung der neuen Vereinsfahne vor und übergab sie dem 1. Vorsitzenden Johann Worpenberg.

Im Anschluss daran bewegte sich der Festzug mit zehn Gastvereinen und acht Musik- und Spielmannszügen durch die Straßen der Stadt zum Festplatz. Sieger eines großen Jubiläumspokalschießens wurden die Grenzlandschützen Westenberg. Am letzten Festtag entschied Christian Sluiter den Kampf um die Königswürde zu seinen Gunsten. Zur Königin wählte er sich Hilde Worpenberg. Den Hofstaat bildeten als Ehrendamen Rika Sluiter, Mimi Tüchter, Margarete Sundag und Mimi Nibbrig; Ehrenherren waren Johann Worpenberg, Hans Sundag, Hermann Nibbrig und Dietrich Tüchter. Als Mundschenk fungierte wie in den Jahren zuvor Ludwig (Lutz) Sundag.

Die zu diesem Jubiläum erstellte Festschrift wurde von Johann Worpenberg und Fritz Volkering mühevoll verfasst. Die Musik führten aus der Schüttorfer Musikverein, die Feuerwehrkapelle Neuenkirchen sowie die Kapelle Helmut Boermann und der vereinseigene Spielmannszug.

Die Grafschafter Nachrichten schlossen ihren Bericht über das Fest mit folgenden Worten: »Die Adler-Jubiläumstage in Schüttorf sind verklungen. Sie waren festlich, froh und standen in jeder Beziehung unter einem glücklichen Stern. In der Geschichte des Vereins werden sie immer einen Ehrenplatz haben«.

Ein Vierteljahrhundert solider Weiterentwicklung (1962 bis 1987)

In der Jahreshauptversammlung vom 16. November 1963 wählten die Mitglieder den Kommandeur Bruno Möhl zum neuen 1. Vorsitzenden. Zum Sommerfest 1964 musste dann wieder ein Wechsel des Festplatzes vorgenommen werden. Der Verein pachtete für die Festtage ein Gelände am Alten Bentheimer Weg, den »Kniemeiers Kamp«. Als die Firma Josef Wessels dieses Gelände später von der Familie Kniemeier erwarb, um dort eine große Werkhalle zu errichten, musste man einen erneuten Festplatzwechsel in Betracht ziehen. Aufgrund ihrer Verbundenheit mit dem Schützenverein Adler boten die Gebrüder Josef, Johann und Rudolf Wessels an, die Halle während der Sommerfeste als Festhalle zu benutzen. Von diesem Angebot machte der Verein dankbar Gebrauch.

Das erste Sommerfest in dieser für Schützenfeste neuen Umgebung feierte man vom 11. bis 13. Juni 1966. Der Gastwirt Bernhard Steggewentze (»Pus Bernd«) übernahm in diesem Jahr nach mehrjähriger Unterbrechung wieder die Funktion des Festwirtes. Bis zum letzten Fest in der Wesselschen Halle im Jahre 1973 wurden die Schützen von ihm und seinen Leuten bestens bewirtet. Der Festzug konnte im Jahre 1966 am Hauptfesttag nicht durchgeführt werden, da just zum Zeitpunkt des Antretens ein schweres Gewitter über Schüttorf herniederging.

Zum 60-jährigen Geburtstag des Vereins im Jahre 1972 lud man die Schützenvereine der Samtgemeinde und die Schützen aus Messingen ein, zu denen unser Verein und unser Spielmannszug eine besondere Verbundenheit pflegten. Das Königspaar im Jubeljahr bildeten Gerd Schütte und Gisela van der Veen.

In der Jahreshauptversammlung desselben Jahres trat dann der Vorsitzende Bruno Möhl aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Zu seinem Nachfolger wählten die Schützen einstimmig den bisherigen 2. Vorsitzenden Christian Sluiter. Als erste Amtshandlung schlug er den Mitgliedern die Ernennung von Bruno Möhl zum Ehrenkommandeur vor; dem wurde einstimmig entsprochen.

Wie schon erwähnt, fand im Jahre 1973 das letzte Sommerfest in der Wesselschen Halle statt. Nach einer Vereinbarung mit dem Gastwirt Emil Löhr wurde dessen Wiese an der Dreiströmestraße vom Verein für zehn Jahre gepachtet. Sie wurde von den Schützen hergerichtet, eingezäunt und mit stabilen Eingangstoren versehen. Die »inoffizielle Indienststellung« des Festplatzes fand am Ostersamstag 1974 mit dem erstmalig durchgeführten Ostereiersuchen für die Kinder der Schützen statt. Dieses Eiersuchen gehörte anschließend noch viele Jahre zum festen Bestand des Vereinslebens.

Den Höhepunkt des Schützenfestes 1975 bildete zweifellos der vom vereinseigenen Spielmannszug und dem Musikverein Schüttorf unter der musikalischen Leitung von Herward Wolters und Herbert Neumann dargebotene »Große Zapfenstreich«. In diesem Jahr wurde Georg Sundag mit einem Präsent für seine 25-jährige Tätigkeit als Fahrer der Königskutsche geehrt.

Zu Beginn des Jahres 1976 plante man die Erstellung eines Schützenhauses auf dem Festplatz. Die Durchführung dieses Vorhabens musste aus städtebaulichen Gründen zurückgestellt werden. Im Oktober des gleichen Jahres beging unser Spielmannszug sein 25-jähriges Jubiläum. Ein vierspänniger Brauereizug der Germania Brauerei aus Münster war die Attraktion des sonntäglichen Festzuges im Jahre 1977.

Auf Beschluss der Jahreshauptversammlung wurden im Frühjahr 1978 die traditionellen Adler-Schützenmützen gegen Schützenhüte ausgetauscht. Der Kauf dieser Hüte wurde den Schützenbrüdern mit einem Zuschuss von 20 Mark pro Stück schmackhaft gemacht. Der seinerzeit amtierende Vorstand unseres Schützenvereins kleidete sich auf eigene Kosten zum Schützenfest 1978 mit Schützenjacken ein. Den Abschluss des Hauptfesttages bildete wiederum der vom vereinseigenen Spielmannszug und dem Schüttorfer Musikverein aufgeführte »Große Zapfenstreich«.

Das Kaiserschießen, das seit dem Jahre 1974 jeweils am letzten Festtag durchgeführt wird, gewann in diesem Jahr Christian Sluiter.

Bis zum Ende dieses Jahres stellte man die Beitragskassierung auf das zeitgemäßere und rationellere Lastschriftverfahren um.

Die Winterfeste, die damals im Saale Steggewentze gefeiert wurden, erhielten in diesen Jahren durch die Verpflichtung von Büttenrednern, Tanzgruppen sowie Stimmungssängern aus den umliegenden karnevalistischen Hochburgen immer einen närrischen Anstrich. In früheren Jahren war bei diesen Gelegenheiten auch eine vereinseigene Laienspielgruppe sehr aktiv.

Bei diesen Winterfesten, immer zu Beginn eines Jahres, werden noch heute verdiente Mitglieder mit der höchsten Auszeichnung des Vereins, dem »Adlerorden«, ausgezeichnet.

Im Frühjahr 1979 übernahm der weit über Schüttorf hinaus bekannte Gastwirt Anton Poll die Gaststätte Wensing an der Ohner Straße. Damit kehrte der Verein an seine Geburtsstätte zurück, freute man sich doch mit „Anton und Emmy“ auf die neuen Vereinswirte. Bis heute sind noch beide in ihrem hohen Alter dem Verein eng verbunden und nehmen noch an den Vereinsaktivitäten teil. Nicht zu vergessen sind die fröhlichen und ausgelassenen Stunden, die wir mit unseren Vorstandsfesten und Kameradschaftsabenden des Spielmannszuges hier feiern durften. Von Wettstreiten und Pokalschießen kehrten unsere Aktiven zurück, um die hierbei errungenen Pokale zu füllen. Mit Mundharmonika und Liedern wurde oft in der „Kleinen Kneipe an der Ohner Straße“ bis in den Morgen gefeiert.

Am 21. April 1979 veranstaltete unser Verein in der Gaststätte Rielmann in Samern einen bunten Nachmittag für die älteren Mitglieder.

Das Weihnachtsknobeln war in den 80er Jahren und später auch das Weihnachtspreisschießen, wie bis heute, ein fester und von den Mitgliedern sehr gern angenommener Bestandteil des jährlichen Veranstaltungsreigens.

Im Jahr 1980 wurden Verträge mit der Firma Gebrüder Eylering aus Nordhorn unterzeichnet. Für viele Jahre wurden wir Adlerschützen bei den Schützenfesten durch die Brüder Johnny und Gerd Eylering bewirtet.

Unser Vorsitzender Christian Sluiter wurde 1982 an die Spitze des Grafschafter Schützenbundes berufen und stand 17 Mitgliedsvereinen der Ober- und Niedergrafschaft vor

Im Jahre 1983 mussten erneut Überlegungen über die Beschaffung eines neuen Festplatzes angestellt werden. Die Vereinbarung mit dem Gastwirt Emil Löhr lief nach 10 Jahren aus. Auf Anregung und mit Unterstützung der Stadt Schüttorf wurden in diesem Jahr Verhandlungen über die Anpachtung eines entsprechenden Geländes mit der Nike Osnabrück aufgenommen. Nach intensiven Gesprächen konnte dann ein nicht kündbarer Erbpachtvertrag für das Gelände Ecke Wiesenstraße/Alte Hofstraße unterzeichnet werden.

Durch die Verlegung einer Schmutzwasserableitung, der Installierung einer Stromversorgung sowie der Einzäunung des gesamten Geländes wurden sehr schnell die Voraussetzungen für eine Benutzung als Festplatz geschaffen. Unser Schützenbruder Dieter van der Veen stellte die gesamte Bepflanzung des Geländes kostenlos zur Verfügung. Neben anderen, die sich bei den erforderlichen Arbeiten stark engagierten, seien hier ganz besonders Christian Sluiter und Gerd Schütte erwähnt.

Der neue Schützenplatz, der Ostern 1984 eingeweiht wurde, stellt heute durch den engagierten Einsatz etlicher älterer Schützen aufgrund des sehr gepflegten Aussehens auch eine Bereicherung für das gesamte Wohngebiet dar. Besonders sei auf die dort auch ansässige Firma Tulip-Schächter hingewiesen, die uns auf vielfältige Art und Weise immer unterstützt. Man darf hier von einer besonderen Nachbarschaft sprechen und bei dieser Gelegenheit einmal „Danke“ sagen. Der aktiven „Rentnertruppe“ gebührt gleichwohl ein nachdrückliches Dankeschön, insbesondere unserem fast drei Jahrzehnte für den Platz verantwortlichen Platzwart Alfred Lüdtke, der zu Recht den Platz als sein „Baby“ bezeichnen darf.

Mit der Schaffung dieses endgültigen Vereinsdomizils wurden die Grundlagen für eine gedeihliche Entwicklung unseres Vereins in echter Schützenkameradschaft gelegt.

75-jähriges Jubiläum (1987)

Am Pfingstwochenende 1987, vom 6. bis 8. Juni, feierten die Adlerschützen auf dem Festplatz an der Wiesenstraße/Alte Hofstraße zusammen mit vielen Gästen das 75-jährige Vereinsjubiläum.

Am Sonnabend fand das alljährliche Freundschaftstreffen der Grafschafter Spielmanns- und Fanfarenzüge auf dem Festplatz statt. Zum abendlichen Festkommers musizierte die Kapelle Gröttrup.

Am Festsonntag marschierten die Vereine nach dem Empfang auf dem Kuhmplatz in einem großen Festumzug durch die Straßen der Stadt zum Festplatz. Etwa eintausend Schützinnen und Schützen sowie die Musiker aus Spielmanns-, Fanfaren- und Musikzügen boten dabei ein farbenfrohes, hervorragendes Bild.

Am Montag war man dann unter sich. Das Königsschießen entschied Werner Wohle für sich, seine Königin wurde Ute Steiner. Zum Jubiläumsthron gehörten Wolfgang Steiner, Karlheinz Tüchter, Giesbert Boermann und Hermann Sundag als Ehrenherren. Hannelore Wohle, Magda Sundag, Gisela Boermann und Hilde Tüchter waren Ehrendamen, Heike und Joachim Poll teilten sich das Amt des Mundschenks. Jubiläumskaiser wurde Heinz Boermann.
Im Rahmen des abschließenden Königsballs, bei dem Schlagerstar Gaby Baginski auftrat, wurde zum Abschluss des Festes der „Große Zapfenstreich“ vom Adler-Spielmannszug und dem Schüttorfer Musikverein dargeboten.

Es war ein Fest, das in der Geschichte des Vereins immer einen besonderen Höhepunkt darstellen wird.

Ein Vierteljahrhundert bis zum Hundertsten (1987 bis 2012)

Im Jahre 1989 machte dann eine traurige Nachricht schnell ihre Runde. Der erste Vorsitzende des Vereins, Christian Sluiter, verstarb plötzlich und unerwartet am 30. Januar im Alter von nur 59 Jahren. Zu seinem Nachfolger wurde am 18. März 1989 im Vereinslokal Anton Poll der bisherige zweite Vorsitzende Gustav Baumfalk gewählt. Dieser stand bis zur Jahreshauptversammlung am 19. Februar 1994 an der Spitze des Vereins. Aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen stellte er sich dann nicht mehr zur Wahl. Die Versammlung wählte an diesem Tag Udo Georgi zum neuen ersten Vorsitzenden.

Im Jahre 1995 beging die Stadt Schüttorf ihr 700-jähriges Jubiläum aus Anlass der Verleihung der Stadtrechte 1295 durch den Grafen Egbert zu Bentheim. Im großen historischen Umzug nahm auch der Schützenverein Adler teil und brachte der Stadt Schüttorf zum Geburtstag einen sieben Meter langen Weggen.

Im Rahmen der Festwoche feierten die Schüttorfer Schützenvereine ihr Sommerfest gemeinsam. Festplatz war der Kuhm, auf dem ein entsprechend großes Festzelt errichtet worden war. Adlerkönig wurde in diesem Jahr Heinz Schütte, seine Königin war Anna Lüdtke. Das Vogelschießen fand auf dem angrenzenden Freibadgelände statt.

Die Firma Welling aus Neuenkirchen bei Bramsche war ab 1997 für 10 Jahre der Festwirt unseres Vereins bei den Sommerfesten.

Auch ein Seniorennachmittag fand 1997 wieder statt, der gerade auch wegen des attraktiven Rahmenprogramms großen Anklang fand. Die überall übliche Schützenfesttombola wurde bei uns erstmalig mit weitaus wertvolleren und attraktiveren Preisen (z.B. Mallorca-Urlaub) ausgestattet. Die Lose wurden bereits zu den Osterfeuerfestlichkeiten im Vorfeld des Schützenfestes verkauft.

Der Vorschlag von unserem damaligen zweiten Vorsitzenden Joachim Poll, 1997 auf dem Schützenplatz erstmalig ein Osterfeuer abzubrennen, wurde realisiert. Die Stadt Schüttorf und der Landkreis genehmigten den erforderlichen Antrag problemlos. Seitdem wird das Brauchtumsfeuer jeweils am Abend des Ostersonntages abgebrannt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

An dieser Stelle sprechen wir den Bewohnern, die im Umfeld der Veranstaltung wohnen, unseren Dank für ihre Akzeptanz aus. Auch der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Schüttorf möchten wir an dieser Stelle für ihren Einsatz um die Sicherheit bei unserem Osterfeuer danken.

Zum Sommerfest 1998 wurde von unserem Verein ein »Schüttorfer Clubabend« organisiert. Die Schützenfeste sollten weiter belebt werden. Mehr als 600 Schüttorferinnen und Schüttorfer nahmen hieran mit ihren Clubs teil. Neben etlichen Attraktionen war der Auftritt des Komikers und Non-Stop-Witze-Erzählers Fips Asmussen der Höhepunkt des Abends.

Im März dieses Jahres übergab Jan Kröner (»Jannemann«) die Führung der Adler-Chronik an Joachim Poll. Jannemann hatte sie viele Jahre mit Akribie »auf Stand« gehalten.

Bei der Jahreshauptversammlung 2000 kandidierte Alfred Lüdtke, nachdem er viele Jahre ausgezeichnete Arbeit geleistet hatte, nicht wieder für das Amt des ersten Kassierers, das er von Berni Poorthuis übernommen hatte, der auf diesem Posten ebenfalls hervorragend gearbeitet hat. Heute übt Alfred Lüdtkes Schwiegertochter Anke dieses Amt aus.

Ab November 2000 hielt dann bei unserem Verein das Internet seinen Einzug. In vielen Stunden hatte Joachim Poll unsere Homepage »www.adler-schuetzenverein.de« erstellt und eine Präsenz unseres Vereins geschaffen, auf die nun auch aus den entferntesten Ländern der Erde zugegriffen werden konnte. Interessierte und aus Schüttorf Weggereiste oder Ausgewanderte informierten sich plötzlich aus den Vereinigten Staaten oder Brasilien über unseren heimatlichen Verein.

Auf der Jahreshauptversammlung 2000 wurde beschlossen, die Winterfeste ab 2001 nicht mehr im Hotel Nickisch, sondern zukünftig im Saal Rielmann in Samern zu feiern. An dem Termin des letzten Samstags im Januar wurde festgehalten. Felix und Frank Rielmann blieben jahrelang unsere Festwirte im Winter. Für die überaus gute und freundliche Bewirtung und Zusammenarbeit in all den Jahren bedanken wir uns an dieser Stelle aufs Herzlichste.

Am 90. Geburtstag unseres Schützenvereines im Jahre 2002 nahmen am Sonntag unsere beiden Brudervereine aus Schüttorf, die Schützengilde und der Bürgerschützenverein, teil.

Im Rahmen des Sommerfestes 2001 feierte der Spielmannszug am Freitagabend zusammen mit vielen geladenen Gästen sein 50-jähriges Bestehen. Im Rahmen des Festaktes wurde Herbert Poel als ältestem, aktiven Spielmann die Landesehrenplakette des Volksmusikerbundes Nordrhein-Westfalen durch den Vorsitzenden des Kreisverbandes Münsterland, Helmut Bäumer, verliehen. Noch einige Jahre blieb er weiterhin aktiv.

2003 war es dann doch passiert! Die Emanzipation hielt bei uns Einzug und erstmalig wurde eine Frau Schützenkönig! Karin Kolthoff holte mit ruhiger Hand und sicherem Auge den Vogel von der Stange. Bodo Lüdtke wurde ihr »Prinzgemahl«.

Die gemeinsamen Veranstaltungen der Vorstände der drei Schüttorfer Schützenvereine finden weiterhin in regelmäßigen Abständen statt. Das gemeinsame Interesse am Schützenwesen und die gegenseitige Unterstützung prägten die Vorstandssitzungen, Misstrauen und Konkurrenzdenken wurden abgebaut. Neben den Arbeitssitzungen der geschäftsführenden Vorstände wurde auch jährlich mit Partnerinnen und Partner ein gemeinsames Kloatscheeten durchgeführt, das immer am zweiten Märzwochenende stattfindet.

Wie schon in den vergangenen Jahren blieb das Osterfeuer mit Rahmenprogramm immer ein fester Programmpunkt im Jahresablauf und für unseren Verein eine gute Gelegenheit, sich auch über die Vereinsgrenze hinaus zu präsentieren. Der Zuspruch der Schüttorfer Bevölkerung ist immer noch erfreulich stark und weist eine weiterhin zunehmende Tendenz auf.

Ebenso erfreut sich das gemeinsame Frühstück am Montagmorgen jedes Schützenfestes zunehmender Beliebtheit, das in diesen Jahren eingeführt wurde. Es ist neben dem kulinarischen Genuss eine sehr gute zusätzliche Möglichkeit, das Gemeinschaftsgefühl unter den Mitgliedern weiter zu verfestigen.

Allen die sich sowohl beim Osterfeuer als auch bei der Vorbereitung und Durchführung des Frühstücks in so hohem Maße einsetzen, gebührt ein nachdrückliches Dankeschön der gesamten Mitgliedschaft. Ihr alle macht das hervorragend!

Seit 2007 bewirtet uns bei unseren Sommerfesten die Firma Getränke Korte aus Rheine als Festwirt. Mit ihr wurde ein Fünfjahresvertrag geschlossen, der 2012 nochmals verlängert wurde.

Unsere Winterfeste bekamen auch in diesen Jahren durch Büttenredner und Tanzgruppen der Schüttorfer und anderer Karnevalisten aus der Umgebung einen närrischen Anstrich.

Die Jahreshauptversammlung 2008 beschloss eine Satzungsänderung, die die Wahl des Vorstandes betraf. Ab 2009 wird der Vorstand auf der Jahreshauptversammlung jeweils zur Hälfte neu gewählt, so dass überlappend die wichtigsten Vorstandsaufgaben durch die Gewählten ausgeführt werden können.

1994 war das Hotel Löhr zu unserem Vereinslokal geworden. Im März 2008 teilte unser Vereinswirt Hermann Löhr mit, dass er in absehbarer Zeit sein Hotel und Restaurant schließen werde. Diese Nachricht wurde von vielen Mitgliedern sehr bedauert, zumal es dann nicht mehr möglich wäre, dass das Vereinslokal laut § 6 der Vereinssatzung »sich möglichst im Stadtteil „hinter der Bahn“ befinden soll« (so wörtlich).

Durch eine Mitgliederbefragung werden Vorschläge zur Wahl eines neuen Vereinslokales eingeholt. Nur eine Zwischenlösung stellte das Lokal Kopietz an der Ohner Straße dar, bevor sich das Restaurant »Beckers Bierstuben« (Inhaber Ralf und Christiane Schulte) als das am besten Geeignetste heraus kristallisierte. In einer Versammlung in der Gaststätte Rielmann in Samern, wurde das o. g. Lokal als neues Adler-Vereinslokal bestimmt. Dort finden heute neben den Versammlungen und Vorstandssitzungen auch die Winterfeste statt.

Da in den letzten Jahren Nachwuchsproblemen und einer alternern Mitgliederschaft nicht wirklich entgegengewirkt werden konnte, hatte der Vorstand am 3. Januar 2009 zu einer ganztägigen Klausurtagung eingeladen, zu der zusätzlich zum Vorstand verschiedene Mitglieder eingeladen wurden, um die genannten Schwachpunkte zu analysieren, Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren und möglichst zu beschließen.

Es wurde unter anderem überlegt, wie das Königsschiessen attraktiver zu gestalten ist. Da der finanzielle Aspekt sicherlich eine entscheidende Rolle spielt, erstellten einige Vorstandsmitglieder ein Konzept, das für zukünftige »Aspiranten für den Königsschuss« eine finanzielle Entlastung beinhaltet. Aktive, jüngere Mitglieder sollten unter anderem so zum Königsschuss angehalten werden. Ab sofort wurden zum jährlichen Schilderzählen eine Woche vor dem Schützenfest zusätzlich zu den bisher Eingeladenen auch die ehemaligen Könige hinzugebeten und damit »reaktiviert«. Progressiv sollte um neue Mitglieder geworben werden und der Verein, Schießsport und die ohnehin schon exzellente Ausbildung in unserem Spielmannszug für sie attraktiver gemacht werden. Alle Beteiligten bewerteten die Tagung, die von einem externen Moderator geleitet wurde, als überaus positiv.

Der Erfolg blieb jedoch weitestgehend aus. Zumindest was die Bereitschaft anbelangte, König im Adlerhorst zu werden. Leider müssen wir es wohl als eines der schwärzesten Kapitel unserer Vereinsgeschichte betrachten, dass im Jahre 2009 kein König gekrönt werden und König Uwe de Weerd nicht abdanken konnte, was ihm aber offenbar gar nicht so missfiel. Mit seiner ganz besonderen Eigenart verstand er es mit Königin Heidi Snoeiman an seiner Seite und dem Throngefolge die Stimmung über zwei Jahre lang hoch zu halten.

Im Jahre 2010 nahmen die Vorbereitungen für die Feiern zu unserem 100-jährigen Vereinsjubiläum konkretere Formen an. Als Termin für die Jubiläumsfeierlichkeiten wurde das Pfingstwochenende (26. bis 28. Mai 2012) ins Auge gefasst. Weiter wurde die Erstellung von drei Festbögen festgelegt, und genau wie vor 25 Jahren zum 75-jährigen Jubiläum sollte auch jetzt eine Festschrift zusammengestellt werden. Ein besonderes „Event“ durfte nicht fehlen und musste geplant werden. Entsprechende Ausschüsse für Festbögen, Festschrift, Veranstaltungsablauf und Musikverträge wurden eingesetzt.

Zum 100-jährigen Jubiläum nun wird auch unsere Traditionsfahne aus dem Jahre 1962 in neuem Glanz präsentiert werden können, nachdem sich herausgestellt hat, dass eine gründliche Restaurierung durchgeführt werden konnte. Die teure Erneuerung wurde durch Mitgliederspenden und durch die Stadtwerke Schüttorf ermöglicht.

In der Vorstandssitzung vom 12. Dezember 2010 erklärte unser langjähriger, verdienstvoller Vorsitzende Udo Georgi, dass er aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellt.

Seit der Jahreshauptversammlung vom 20.02.2011 übt nun der bisherige zweite Vorsitzende Joachim Poll das Amt des Vorsitzenden aus. Unter seiner Leitung werden der Schützenverein Adler in das Jubiläumsjahr geführt und die Feierlichkeiten mit Hochdruck und von den Ausschussmitgliedern mit viel Engagement organisiert.

Als oberste Repräsentanten führen uns König Gerd Möring und seine Königin Bernhardine Schütte zusammen mit ihrem Gefolge in das Jubiläumsjahr 2012.

Mit den erfahrenen »Kämpen« Gerd Möring, Gustav Baumfalk, Gerd Schütte, Walter Witte, Gerd Köhler, Herward Wolters, Hermann Horstmann, Hermann Sundag, Giesbert Boermann und Albert Möller stehen »gestandene« Schützen für die Organisation der umfangreichen Tätigkeiten beim Erstellen der Bögen als »Bogenpaten« zur Verfügung.

Joachim Poll, Heidi Blödorn und Heinz Boermann zeichnen für die Erstellung der Festschrift verantwortlich. Die graphische Gestaltung liegt in den Händen von Manfred Schleusner.

Wir wünschen uns, dass die Feiern zum 100-jährigen Bestehen unseres Vereines einen guten Verlauf nehmen mögen und dass wir viele Gäste im Adlerhorst begrüßen können. Darüber hinaus hoffen wir, dass die kommenden Jahre unter einem glücklichen Stern stehen und der Schützenfamilie viel Freude in gegenseitiger Achtung bringen; und das in einer Zeit, die hoffentlich endlich Frieden und Freiheit für alle Menschen auf der Welt bringt.

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